wertegetriebener Pragmatismus
Häufig zu findende, hier sehr vereinfacht dargestellte, Szenarien sind:
  • Technik, die uns Menschen lästige Arbeit abnimmt und – gegebenenfalls nach einer Umschulung bzw. Weiterbildung – das Ausüben höherwertigerer Jobs erlaubt versus Roboter, die viele Menschen arbeitslos machen und deshalb z.B. ein bedingungsloses Grundeinkommen erforderlich machen.
  • Künstliche Intelligenz (KI), die z.B. autonomes Fahren möglich macht versus KI, die die Macht an sich reißt und die Weltherrschaft übernimmt.
  • eine durch Technologie geschaffene Transparenz des Einzelnen, die der Kriminalität entgegenwirkt (z.B. die Utopie der Protagonistin im eigentlich dystopischen Roman 'The Circle' oder das Social Scoring der VR China) versus einem Überwachungsstaat ohne Privatsphäre.
Ich möchte behaupten, es liegt in unserer Hand, wie sich die Zukunft entwickelt, wenn wir willens sind diese mitzugestalten. Um in der Lage zu sein, das in dieser schnelllebigen agilen Zeit zu tun, braucht es einen gewissen Pragmatismus. Um wiederum trotz einer fehlenden gemeinsamen Zukunftsperspektive Entscheidungen nicht rein wirtschaftlich getrieben zu treffen, braucht es einen geeigneten Wertekanon.

Also sollten wir uns fragen: Wer, Warum, Wie, Was – und nicht nur: Womit?

Die (nicht einfache) Beantwortung dieser (doch einfachen) Fragen sollte sowohl auf individueller, als auch gesellschaftlicher Ebene den Weg gangbarer machen:
  • WER bin ich als Gestalter der Zukunft, wer sind wir als nationale und globale Gesellschaft? Die Frage nach der Identität – im Allgemeinen die schwierigste, weil sie ans Innerste geht...
  • WARUM bzw. WESHALB wollen wir das tun, was wir tun möchten? Die Frage nach der Sinnhaftigkeit, nicht nur unseres Tuns, sondern auch unserer Existenz und der unserer Umwelt. Das WARUM hat dabei mehr Bezug zu uns selbst, unserer (intrinsischen) Motivation, unserer Geschichte, unserer Identität (siehe Frage 1), das WESHALB öffnet mehr den Blick in Richtung Ziel, von uns weg, hin auf das WAS und WIE.
  • WIE gehen wir vor, wie setzen wir den nächsten Schritt, treffen die nächste Entscheidung, wie agieren wir als Individuum bzw. Gesellschaft? Die Frage nach unserer Ethik, unseren Werten und Maßstäben.
  • Und schließlich: WAS wollen wir eigentlich tun? Auf dieser Ebene wird sicherlich vieles an neuen Ideen entstehen (insbesondere im Rahmen divergenter kreativer Prozesse, aber auch schlicht und einfach durch die technologische Machbarkeit getrieben, s. nächste Frage), was nicht kompatibel mit den tiefergehenden obigen Fragen ist und somit wieder verworfen wird, während anderes verstärkt wird.
  • WOMIT arbeiten wir? Letztlich die Frage nach bzw. das pure Vorhandensein von Technologie.
Die letztgenannte Frage ist die am einfachsten zu beantwortende, denn diese verweist auf die Vielzahl verfügbarer und neuer Technologien, die nach Anwendungen suchen. Doch diese sind nur die (technische) Spitze des Eisbergs, sie sind nicht(!) die Treiber (bzw. sollten das nicht sein), sondern nur die Werkzeuge(!) der Digitalen Transformation. Denn der wahren Treiber sollte der Mensch sein – ausgerichtet an einer gesunden Weltanschauung.   Das nur als Einstieg in eine Diskussion, die ich gerne mit Ihnen führe...